Posttraumatische Belastungsstörung PTBS

Eine PTBS entsteht durch traumatische Erlebnisse, diese sind

z.B.

  • Krieg
  • Folter
  • Naturkatastrophen
  • schwere Unfälle

In der Regel sind es nicht abwendbare Ereignisse, aber sicherlich keine Ereignisse in einer "normalen" Familie wie z.B. an Heilig Abend oder an Himmelfahrt. Aber was sind das für Familien?

Diese Familien können nach außen hin vollkommen intakt, ja sogar besonders harmonisch wirken. Es sind Familien mit einer sehr starken autoritären Struktur, in denen ein starkes Machtgefälle und emotionale Sprachlosigkeit herrscht. Schweigen, Vergessen und Verdrängen sind unterstützende Regeln aller gestörten Familien.


Die langfristigen und oft chronischen Folgen sind:


  • Flashbacks
  • Alpträume
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Angst/Panikattacken
  • Vermeidungsverhalten


Kinder entwickeln Überlebensstrategien um mit seelischen Erschütterungen fertig zu werden. Kann das Kind sich weder verteidigen, noch flüchten -und welches Kind kann das schon? - dann sind traumatische Folgen unvermeidbar.

Zunächst werden die Ereignisse von der überforderten Psyche verdrängt. Dies ist ein Schutzmechanismus der Seele. Die Erinnerung werden aus dem Bewußtsein verbannt, scheinbar vergessen, aber nur scheinbar. Die Erinnerungen werden in einer bestimmten Gehirnregion in Sicherheit gebracht und sind oft sehr lange gar nicht bewußt zugänglich. Diese verdrängten Erinnerungen sind aber wie Zeitbomben, die ständig im Unterbewußtsein ticken. Explodieren sie eines Tages, ist das grauenhaft. Vor diesem Hintergrund stand mein letzter Klinikaufenthalt 2009.

 

Das Trauma ist also noch lange nicht zu Ende, wenn die Misshandlung aufhört. Die oft verheerenden Langzeitfolgen durchdringen das ganze weitere Leben, das Selbstwertgefühl, nahe Beziehungen, Sexualität, Gesundheit, das Verhalten - Tag für Tag-. Viele Opfer sterben jahrzehntelang auf Raten.

 

"Vergiss es doch einfach" und "das ist doch schon so lange her" sind schlechte Ratschläge, denn die Unterdrückung der verdrängten Gefühle von Ohnmacht, Wut und Trauer kann nicht ohne schwerwiegende Folgen bleiben. Zeit heilt diese Wunden nicht.

 

Ein Trauma ist ein komplexes System von Ursachen und Wirkungen. Die möglichen Folgen eines Traumas betreffen das Nervensystem, den Hormonhaushalt, die Gemütslage, das Verhalten, die Lernfähigkeit, die Bindungsfähigkeit und das Immunsystem derart, dass das Leben zum sprichwörtlichen Überleben im Dauerstress- und Dauerer-schöpfungsmodus verkommt.